Handy-Netz Telekom – Wie ist die Qualität und Verfügbarkeit? Nach wie vor ist die Telekom Spitzenreiter im Test der Handynetze – sowohl bei der Telefonie, als auch beim Surfen. Da O2 und E-Plus nun zusammen zu einem Unternehmen gehören, ist die Telekom nicht mehr Marktführer. Gerade der Punkt Netzabdeckung ist ein leidiges Thema. Denn zum Telefonieren und Surfen ist nicht nur ein gutes Handy erforderlich, sondern auch eine gute Verbindung mit einem flächendeckenden Netz. Hieran mangelt es überwiegend in ländlichen Gebieten.
Netzabdeckung Telekom D1-Netz: Wie flächendeckend ist die Telekom verbreitet
Wer schon einmal auf der Suche nach einem neuen Handyprovider war weiß, wie schwer es ist, jemanden zu finden, der eine gute Abdeckung bietet. Denn entscheidend ist nicht nur der Wohn-, sondern auch der Arbeitssitz. In weiten Teilen ist das schnelle LTE noch gar nicht verfügbar. Hierfür stellt die Deutsche Telekom eine Netzabdeckungskarte bereit, die einen genauen und aktuellen Überblick über die jeweilige Netzabdeckung ermöglicht.
Die Telekom – vormals T-Mobile – ist eines der größten Telekommunikationsunternehmen in Europa. Sie unterscheidet in ihren Netzabdeckungskarten zwischen GSM, UMTS und LTE. Auch hier wird separiert zwischen außerhalb und innerhalb von Gebäuden. Je nach Bauweise des Eigenheims oder der Arbeitsstätte kann es allerdings trotz guter Netzabdeckung vor Ort zu schlechten Netzverbindungen kommen, daher ist ein Praxistest unumgänglich.
Sprachqualität Telekom: Mit HD-Voice telefonieren
Immer mehr Verbindungen kommen nicht von Mobil zu Festnetz oder umgekehrt zustande, sondern von Handy zu Handy. Daher wurde der Test der Sprachqualität auch bezüglich HD-Voice durchgeführt. Diese neue Technik deckt einen deutlich größeren Frequenzbereich der menschlichen Stimme ab. Früher wurde dieser Bereich stark beschnitten – das führte zu der typischen Telefonstimme. War das Spektrum in der Telefonie früher bei 300 Hertz bis 3.4 kHertz begrenzt, wurde es nun im Zuge der Durchführung von HD-Voice mithilfe des Wideband Codecs erweitert auf 50 Hertz bis 7 kHertz. Immer dann, wenn beide Smartphones HD-Voice unterstützen und sie per UMTS-Netz verbunden sind, klappt dieser Qualitätsstandard. Hinzu kommt, dass die Telekom das GSM Netz stark erweitert – das belegt auch die Tatsache, dass im Telekomnetz fast überall HD Voice verfügbar ist, während die anderen Provider nur Teilerfolge vermelden.
Zudem besitzt die Telekom den höchsten Perceptual Objective Listening Quality Assessment (POLQA) Score, der die Sprachqualität bewertet. Im Test liefert die Telekom eine hohe Qualität mit nur sehr wenigen Verbindungsfehlern oder abgebrochenen Gespräche. Einzig in Stuttgart gab es Netzprobleme und ungewöhnlich viele Abbrüche und Verbindungsfehler.
Im nächsten Jahr kann das Szenario aber wieder ganz anders aussehen, dann wird auch Voice over LTE (VoLTE) zunehmen. Unter bestimmten Voraussetzungen geht das heute schon bei Vodafone und O2, aber noch nicht im Telekomnetz. Noch gilt: Befindet sich das Handy in einem LTE-Netz, dann wird zum Telefonieren in einen anderen Verbindungstyp gewechselt, beispielsweise UMTS oder GSM. Das Circuit Switched Fallback (CSFB) genannte Verfahren dauert länger. In diesem Testpunkt kommt die Telekom aber gut weg – mit nur einem Punkt Unterschied liegt hier die Vodafone vorn.
Datentransfer Telekom LTE: Sehr gute Downloadraten
Im Vorjahresvergleich wurden die Transferraten der Telekom nochmals schneller. Das hängt sicherlich mit dem immer größer werdenden Anteil des LTE-Netzes zusammen. Waren es 2014 noch durchschnittliche 28,5 MBit/s im Download, wurden in diesem Jahr 43,2 MBit/s gemessen. Auch der Durchschnitt der Upload Geschwindigkeit stieg von 17,2 MBit/s in 2014 auf 21,3 MBit/s im Folgejahr. Nur Vodafone kann auch noch einen Geschwindigkeitsgewinn vorweisen, allerdings auf niedrigerem Niveau. Die Telekom führt mit 98 Prozent vor allen anderen. Die Zuverlässigkeit der Netze ist übrigens genauso zuverlässig wie im Vorjahr.
Abseits der reinen Datentransfers wird der Abstand zu den Mitbewerbern kleiner: Beim Surfen und YouTube-Schauen dauert der Aufruf einer Webseite 7,9 Sekunden – Vodafone benötigt hierfür 8,3 Sekunden. Nur in Großstädten gibt es so gut wie keine Unterschiede. In öffentlichen Verkehrsmitteln oder unterwegs lag die Differenz zwischen der Telekom als bester Provider und O2 als schlechtester bei nur 0,6 Sekunden. Beim YouTube Streaming wurde erstmalig auch die Qualität ermittelt – diese lag bei 4,3 bei der Telekom – der Höchstwert beträgt 4,5. Somit ist eine reibungslose Übertragung ohne Ruckler selbst in HD-Auflösung gegeben.
In den Großstädten ist ein gutes Netz inzwischen Standard – nur abseits der Ballungsräume wird es schlechter – das kann auf der Autobahn oder Landstraße sein und die Netzqualität nimmt etwas ab. Schlimmer ist es im Zug und Gebirge. Hier erhöht die Telekom den Vorsprung zur Konkurrenz. Sowie im Zug als auch auf der Landstraße gab es nur bei der Telekom noch eine größere Anzahl an LTE-Verbindungen. Vodafone arbeitet hier nur noch mit UMTS. Mit 24,1 MBit/s bei Downloads und einer Erfolgsquote von 90 Prozent hält sich einzig die Telekom noch ganz gut. Alle anderen kommen nur auf 9 bis 12 MBit/s. Die Erfolgsquoten der Mitbewerber liegen um die 75 Prozent. Erfolgsquote bedeutet, dass der Datentransfer startet und es nicht zu längeren Abbrüchen oder Absinken der Datenrate kommt.
Nicht überzeugen konnte die Telekom bei Autofahrten – in ländlichen Gegenden rutscht der Verbindungserfolg auf miese 54,3 Prozent ab. Was aber im Vergleich mit der Konkurrenz wieder ok ist, denn hier liegt der Durchschnitt zwischen 38 und 36 Prozent. LTE-Empfang ist auch bei diesem Szenario kein Fremdwort. Allerdings sendet der schnelle Funk nur in den Städten und auf dem Land bieten die Anbieter oftmals nur das langsamere GSM. Mit einem Anteil von 33 Prozent liegt die Telekom auch hier vorne. Durchweg durch alle Provider gibt es eine hohe Fehleranfälligkeit: bei der Telekom sind es 15 Prozent, Vodafone liegt bei 19 Prozent und O2 sogar bei 31 Prozent. Dafür überzeugt O2 mit 1,6 Prozent in den am wenigsten abgebrochenen Gesprächen – die Telekom verzeichnet hier eine Abbruchquote von knapp über fünf Prozent. Insgesamt nimmt die Übertragungsqualität außerhalb der Ballungszentren schnell ab, aber das Telekomnetz ist immer noch am besten.
Fazit: Telekom bestes Mobilfunknetz
Das Netz der Deutschen Telekom ist immer noch das beste und meistverbreitete Mobilfunknetz in der Bundesrepublik. Wie in den vergangenen Jahren konnte sich auch in 2015 die Telekom gegen die große Konkurrenz durchsetzen. Sie überzeugt mit einem schnellen Datennetz, guten Verbindungen und einer guten Telefonie-Qualität. Dicht gefolgt von Vodafone und mit Abstand zum Drittplatzierten O2.