Handy-Netz Vodafone – Wie ist die Qualität und Verfügbarkeit? Vodafone kämpft auch dieses Jahr wieder mit der Telekom um den ersten Platz, muss sich aber zum wiederholten Male geschlagen geben. Trotzdem gibt es immer noch einen gewissen Abstand zu der Telefonica Tochter O2. Der Provider führt im Testkriterium der LTE Abdeckung, aber hier rückt die Telekom und auch O2 immer näher. Inzwischen ist Vodafone übrigens der kleinste der deutschen Netzbetreiber – der Kundenstamm ist auf das Niveau von 2006 gesunken. Dahingegen konnte die Konkurrenz ihre Mobilfunkverträge im Jahr 2015 sogar steigern. Warum der Trend besteht ist unklar – an der Netzqualität liegt es sicher nicht. Zwar erhält Vodafone im Vergleich zur Telekom weniger Punkte, aber der Abstand ist moderat. Im Punkte Telefonie erreicht Vodafone übrigens bessere Werte als im Vorjahr, Abzüge gibt es für das Websurfen.
Netzabdeckung – Wie flächendeckend ist Vodafone verbreitet?
Nach der Telekom bietet Vodafone die beste Netzabdeckung in der Bundesrepublik. Nicht in allen Orten und Regionen ist allerdings der Netzausbau ähnlich weit fortgeschritten. Vodafone bietet auf seiner Seite eine Netzabdeckungskarte, auf der Kunden schnell erkennen können, wie der deutschlandweite Ausbau des Netzes beim Netzbetreiber derzeit ist. Das ist besonders dann wichtig, wenn ein neuer Vertrag gesucht wird und zuvor der Interessent bei einem anderen Provider war.
Vodafone unterscheidet auf seiner Netzabdeckungskarte zwischen GSM, UMTS und das 150 Mbit/s schnelle LTE. Bei dem auch 4G genannten LTE unterteilt Vodafone auf der Karte noch einmal in außerhalb und innerhalb von Gebäuden. Die Karte verrät schnell auf einen Blick, welche Netze am Wohnort und in unmittelbarer Nähe vorhanden sind, ersetzen jedoch keinen Praxistest. Denn auch innerhalb des Gebäudes kann es zu erheblichen Abweichungen kommen durch Decken und Wänden.
Sprachqualität: Besonders guter Empfang von Handy zu Handy
Im Punkt Telefonie ist es wichtig zu prüfen, wie die Verbindung von Handy zu Handy funktioniert – geprüft wird unter anderem die Rufaufbauzeit, die generell durch LTE nun länger dauert. Die Verbindung kommt bei Vodafone im Schnitt innerhalb von 9,3 Sekunden zustande, was somit die schnellste Verbindungsaufbauzeit im Test ist. Länger dauert der Aufbau nur, wenn sich das Handy im LTE-Netz befindet. Denn dann muss es zum Telefonieren zu einer anderen Verbindungstechnik wechseln. Dieses Verfahren wird Circuit Switched Fallback genannt und bringt eine etwas längere Zeitspanne beim Verbindungsaufbau mit sich.
Im Vorjahrsvergleich kam Vodafone 2015 besser weg. Denn mit nur 2,75 Prozent Fehlern liegt hier Vodafone sehr gut, wird aber trotzdem von der Telekom mit nur zwei Prozent Fehlern klar geschlagen. Erstaunlich sind allerdings die Unterschiede, die es im Vodafone Netz gibt: Während in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Gebäuden und zu Fuß in den Großstädten 93,4 Prozent erreicht werden, liegt Vodafone bei den Stadtfahrten im Auto knapp hinter der Telekom, die hier 91,5 Prozent erhält. Auf dem Land, auf Autobahnen oder im Zug fällt Vodafone wieder zurück und kommt dem O2-Niveau sehr nahe oder liegt gar dahinter. Im Vergleich zur Telekom geht hier der Anteil der HD-Voice Verbindungen stark zurück. 77,2 Prozent Anteil erreicht Vodafone mit HD-Voice – somit deutlich vor O2 aber noch hinter E-Plus.
Datentransfer: Zweiter Platz für Vodafone beim Surfen
Auch was das Surfen im Web angeht, bleibt Vodafone der dauerhafte Zweite. Positiv fällt auf, dass die durchschnittliche Transferrate der Downloads nun um etwa zehn Mbit/s höher liegt als im Vorjahr – 25,3 MBit/s werden nun in 2015 erreicht. Dasselbe gilt auch für die Downloads – 90 Prozent liegen nun über 4,17 MBit/s. Etwa dieselben Ergebnisse erzielt Vodafone auch für Uploads. Mit 95,7 Prozent liegt die Erfolgsquote für Up- und Downloads sehr hoch und nur knapp unterhalb der Telekom. Fast alle Datentransfers starten und laufen unterbrechungsfrei. Auch sinken die Datenraten nicht plötzlich. Sogar noch besser sieht es beim Abruf von Webseiten aus – hier kann Vodafone den Testsieger sogar überholen.
Doch beim Surfen unter schwierigen Verhältnissen, wie beispielsweise im Zug, fällt Vodafone wie beim Telefonieren wieder zurück. Bei Zugfahrten gibt es nur noch Erfolgsquoten, die zwischen 77 und 80 Prozent liegen. Dasselbe gilt für Up- und Downloads, aber auch beim Aufruf von Webseiten. Hier fällt die Telekom im Vergleich auf etwa 90 Prozent zurück – aber Vodafone erreicht nur 80 Prozent. Beim Websurfen ist die Telekom mit 70,7 Prozent auch nicht gerade toll – doch der Vodafone Wert von 57,5 Prozent ist fast unakzeptabel.
In Kleinstädten schrumpfen die Übertragungsraten bei allen Providern, trotzdem ist das Netz immer noch mit gut zu benoten. Im Download erreicht Vodafone gute 23 MBit/s. Minuspunkte gab es dafür, dass bei Vodafone der LTE Anteil gesunken ist, während bei der Telekom das Niveau zumindest gehalten wurde. In Großstädten können rund 97 Prozent LTE Abdeckung erreicht werden, in den kleineren Städten nur noch 80 Prozent. Mit insgesamt 88,4 Prozent erreicht Vodafone ein besseres Ergebnis als die Telekom mit 87,8 Prozent.
Fazit Vodafone: Solides Mobilfunknetz mit bester LTE Verfügbarkeit
Vodafone ist schon seit vielen Jahren für sein gutes Mobilfunknetz bekannt. Doch anscheinend lässt die Qualität teilweise nach und daher reicht es nur für einen zweiten Platz im Test. Dafür gibt es bei Vodafone allerdings die beste deutsche LTE-Verfügbarkeit. Und die Regionen in Deutschland, in denen mobiles Surfen nur mit lahmen GSM Netz möglich sind, sind recht überschaubar geworden. Gemäß eigenen Aussagen steckt Vodafone Milliarden Euro in den Mobilfunknetz Ausbau. Deshalb wächst hier die bundesweite Versorgung mit UMTS und LTE rasant. Dank LTE-Netzabdeckung von mehr als 53 Millionen erreichbaren Bürgern betreibt Vodafone deutschlandweit das größte Netz.