Aktuell streiten sich noch drei große Anbieter im CHIP Netztest 2015/2016 darum, wer in Deutschland das beste und stabilste Handynetz anbietet. Die Telekom, Vodafone und Telefónica buhlen um die Aufmerksamkeit der Nutzer und versuchen, so viele Neukunden wie möglich zu generieren. Telefónica besitzt hier den größten Marktanteil, schließlich wurden die Kundenstämme von O2 und E-Plus zusammengelegt, wodurch sich ein weitaus größeres Netz für die Nutzer ergibt. Doch auch Vodafone und Telekom haben ihre Vorzüge und lassen es sich nicht nehmen, in bestimmten Sparten deutliche Vorteile zu bieten. Doch welcher Netzbetreiber darf nun den Titel „Anbieter des besten Handynetzes“ im CHIP Netztest 2015/2016 tragen?
Chip Netztest 2016: Wo wurde getestet?
Wichtig ist natürlich, an welchen Orten überhaupt die jeweilige Netzqualität überprüft wurde. So waren die Tester beim CHIP Netztest 2015/2016 sowohl innerhalb mehrerer Groß- und Kleinstädte mit dem Auto unterwegs, zusätzlich wurden auch mit dem Zug viele Kilometer zurückgelegt. Übrigens wurden die Daten auf handelsüblichen Smartphones, die Sie als normaler Nutzer ebenfalls in der Tasche haben könnten, gemessen und sichergestellt. Darüber hinaus wird die Netzqualität nur noch von Gesprächen überprüft, die innerhalb des Mobilfunknetzes stattfinden, also von Smartphone zu Smartphone. Zusätzlich wird auch die Internet-Qualität gecheckt. LTE stellt zwar definitiv eine schnelle Verbindung dar, es kommt jedoch auch auf den Ort an, an dem Sie sich gerade befinden, während Sie Ihr Smartphone nutzen wollen. Hersteller Samsung verspricht über LTE eine Verbindung von 300 Megabit/ Sekunde, wodurch die Technik „Cat 6“ möglich ist, welche eine zügige Datenübertragung erlaubt.
Telekom, O2, Vodafone und E-Plus im Netz-Vergleich
Bei der Suche nach dem besten Netz im Rahmen des CHIP Netztestes 2015/2016 sind natürlich besonders die Angebote der Konkurrenten interessant. Schließlich ist es fraglich, ob Sie auch genau das einhalten können, was sie ihren Kunden „auf dem Papier“ versprechen. An sich sollte gesagt werden, dass sich die Telefonie kontinuierlich verbessert und durch „HD-Voice“ die Sprachqualität ein ganzes Stück gesteigert werden konnte. Um diese Technik nutzen zu können, benötigen beide Gesprächspartner eine UMTS-Anbindung. Hier bietet Telekom schon den ersten Vorteil, da der Anbieter HD-Voice auch bei einer GSM-Verbindung ermöglicht, was bei Telefónica und Vodafone nicht der Fall ist. Auch im Zusammenhang mit „Voice over LTE (VoLTE)“ ist HD-Voice möglich, wobei VoLTE noch lange nicht bei der breiten Masse angekommen ist. Dementsprechend hat diese Technik hier noch keine Relevanz. Durch die (fast) durchgehende Nutzung von HD-Voice besitzt Telekom den großen Vorteil, da es im CHIP Netztest 2015/2016 kaum zu Verbindungsabbrüchen oder anderen Problemen gekommen ist.
Jedoch wechselt das eigene Smartphone das Netz, wenn es sich im LTE-Netz befindet, da nur über VoLTE auch tatsächlich über LTE telefoniert werden kann. UMTS- oder GSM-Verbindungen kommen dann ins Spiel, wobei solche Vorgehensweisen besonderes bei Vodafone und Telekom gut funktionieren – Vodafone ist hier sogar ein Stück weiter vorne. Der Rufaufbau dauert bei O2 oder E-Plus deutlich länger, da beide Netze kaum über LTE verfügen. Dementsprechend kann es einige Sekunden dauern, bis in diesen Netzen ein Anruf vollständig aufgebaut werden kann. Allerdings wechselt das Smartphone automatisch nach E-Plus oder O2, sollte das Hauptnetz spezielle Richt-Werte nicht erfüllen können.
Übrigens wurden die Netze im CHIP Netztest 2015/2016 an verschiedenen Orten überprüft. Eine spezielle Route ins Mittelgebirge konfrontierte Handy-Nutzer mit besonders vielen Problemen. 30 bis 50 Prozent der Versuche, ein geeignetes Netz auf die Beine zu stellen, laufen über äußerst langsame GSM-Verbindungen, wodurch es schon einmal dauern kann, bis eine angenehme Netzqualität aufgebaut wird. Beim Telefonieren treten zudem verstärkt Verbindungsfehler auf. Auch bei Zugfahrten ist die Netzqualität sehr schlecht, ähnlich wie bei der Strecke Richtung Mittelgebirge.
Gutes Handynetz bedeutet verlässliche Internet-Verbindung
Mittlerweile ist es für viele Smartphone-Nutzer sehr viel wichtiger, problemlos auf das Internet zuzugreifen, um beispielsweise Videos bei YouTube anschauen zu können. Zwar haben sich die Datenraten verbessert, doch gibt es noch genug Stellen zu finden, an denen es schwierig ist, eine gute Verbindung aufzubauen. Dies liegt vor allem an der Download-Rate, die sich im Laufe der Jahre stark verbessert hat. Auch hier liegt die Telekom wieder vorne, anschließend gesellt sich Vodafone in die Liste und die Schlusslichter beziehen wieder O2 und E-Plus. Trotzdem konnten alle Netzbetreiber im CHIP Netztest 2015/2016 für eine gewisse Netzqualität sorgen, um problemfreies Surfen im Internet bieten zu können.
Doch auch die Qualität in Bezug auf die Wiedergabe von YouTube-Videos verdient eine Bewertung, schließlich ist die Nutzung dieses Dienstes so stark wie nie zuvor. Besonders bei Zugfahrten ist es schwierig, ein Video von YouTube zu streamen, da die Netz-Qualität häufig einfach zu schlecht ist. O2-Nutzer haben es bei einer Erfolgsrate von lediglich 50 Prozent besonders schwer. Auch in diesem Bereich ist der Kunde als Nutzer der Telekom noch am besten aufgehoben. Jedoch auch hier kann die schlechte Netz-Verbindung auf bis zu 15 Prozent aufsteigen.
Städte-Tour: Handynetz in Städten im Test
Innerhalb der kleineren Städte, wie Düren, Ludwigsburg, Dessau oder Norderstedt, klappt es mit dem Streaming oder allgemeinen Surfen im CHIP Netztest 2015/2016 sogar etwas besser, als es in den Großstädten der Fall ist. Telekom liegt hier ebenfalls wieder vorne, da dieser Anbieter in kleineren Städten eine sicherere Verbindung als in großen Städten anbieten kann. Innerhalb der Großstädte sind, was die Sprachqualität angeht, im Test kaum Unterschiede aufgetaucht. Diese ist in Berlin mit 99,6 Prozent am höchsten, in Stuttgart mit 98,4 Prozent am niedrigsten.
Bei der Downloadrate sieht verhält es sich jedoch ein wenig anders. Den Höchstwert im CHIP Netztest 2015/2016 liefert hier Köln mit einem Mittelwert von 34,8 Megabit/ Sekunde, knapp dahinter liegt Düsseldorf mit 33,5 Megabit. Frankfurt am Main behält mit 24,1 Megabit/ Sekunde den niedrigsten Wert für sich, auf dem vorletzten Platz liegt Bremen mit 25,3 Megabit/ Sekunde.
Telekom als Sieger im CHIP Netztest 2015/2016 und LTE auf dem Vormarsch
Beim CHIP Netztest 2015/2016 geht die Telekom aufgrund der hohen Sprachqualität und der lauffähigsten Internetverbindung als Sieger hervor. In Sachen LTE-Netz hat aber nicht nur Telekom ihr Portfolio erweitert, auch O2 konnte einige Fortschritte in diesem Bereich verbuchen. Vodafone hat aktuell noch das größte LTE-Netz, jedoch liegen die Konkurrenten nicht mehr weit zurück. Telefónica steht im Test als Verlierer da, da sich die allgemeine Qualität in den Kategorien „Anrufe“ und „Internet“ verschlechtert hat. Dies könnte sich fortan aber verbessern, da es ja bekanntermaßen noch nicht lange her ist, als die Netze O2 und E-Plus zusammengelegt wurden.
Dementsprechend ist es bei Telefónica möglich, dass sich die Netzqualität bis zum nächsten Jahr noch verbessert. O2 kann sich wenigstens ein wenig an Vodafone heranpirschen, während E-Plus sehr weit zurückfällt, was vor allem an den schlechten LTE-Verbindungen liegt. Durch diesen Nachteil wird die Internetnutzung mehr zu einem Ärgernis, als zu einer Möglichkeit, sich während der langen Fahrtzeit mit dem Internet zu beschäftigen.