Es ist wieder einmal nicht allzu lang bis zum Jahreswechsel, und darum gibt es bei ComputerBild wieder einmal einen Grund, die Mobilfunknetze genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei mittlerweile genau 16 unterschiedlichen Anbietern, wobei einige die bereits bestehenden Netze nutzen, ist schon interessant, wie sich die Anbieter schlagen. Vorbei sein soll die Zeit, in der man keinen Empfang hat und das Handy in dem Moment nutzlos erscheint. Wenn andere Institutionen schon Tests im Elektronikbereich anbieten, dann muss Computer-Bild auch seinen ganz besonderen Test erstellen.
Eines sei noch vorweg gesagt: Es gibt in ganz Deutschland mittlerweile keinen Ort, an dem kein Mobilfunknetz erreichbar ist. In vielen ländlichen Gegenden funktioniert der Mobilfunk über UMTS, was als nicht gerade schnell zu bezeichnen ist. Für 2016 allerdings versprachen die Anbieter, dass dann das LTE überall funktionieren und dann alles schneller klappen soll. Wie prozentual in Deutschland an Netz verfügbar ist, wird im nachfolgenden Test auch noch beschrieben.
E-Plus: 4. Platz im Computerbild Test
Der undankbare vierte Platz gehört E-Plus. Der mittlerweile von O2 übernommene Netzanbieter hat, was LTE betrifft, leider nur 32 %. Dies ist eindeutig zu wenig, denn im Bereich UMTS liegt E-Plus sogar noch vor der Telekom. Hier gehört E-Plus mit seiner großen UMTS-Abdeckung fast nach ganz vorne, doch mit alter Technik kann man keinen Blumentopf mehr gewinnen. Probleme sind zwar keine neuen aufgetaucht, doch die vielen Verbindungsabbrüche kann leider niemand verschwinden lassen. Aus diesem Grund kommt E-Plus auch nicht über den vierten Platz hinaus.
Das Fazit über dieses Netz: Bei UMTS liegt der Betreiber fast ganz vorne, was die Flächenabdeckung und die Empfangbarkeit betrifft, und wer ohnehin nur ein UMTS-Handy besitzt und nutzt, kann damit hoch zufrieden sein.
Im Bereich LTE schleicht E-Plus hinterher und kommt wohl auch nicht schneller voran. Zumindest deutet sich durch die Übernahme des O2-Mutterkonzerns Telefonica ein wenig Besserung an, dennoch heißt es einfach erst mal abwarten, was diese Fusion im Endeffekt mit sich bringt. Besteht aber in einer Stadt LTE, dann ist die Geschwindigkeit vollkommen in Ordnung. Das Gesamturteil für diesen Netzbetreiber steht bei 2,84 % und ist befriedigend.
O2 auf Platz 3 im Computerbild Netz-Test
Sieht man sich alle Anbieter zusammen an, so hat O2 beim Ausbau der Netze den größten Sprung gemacht. Nimmt man jetzt alle Einzelheiten zusammen, dann langt es leider nur zum dritten Platz, was allerdings immerhin noch zum Sprung auf das Treppchen reicht. War die Abdeckung im Test 2014 noch nur 43 %, so ist – teilweise auch durch die Fusion mit E-Plus – nun der Sprung auf die imposante Zahl von 80 % gelungen. Allein dieser Umstand hätte es fast bis ganz nach vorn geschafft. Begründen kann man diesen rasanten Aufstieg mit zwei Tatsachen: O2 hat für seinen Netzausbau verdammt viel getan, um sein Image aufzuwerten. Zum Zweiten steht mit der Fusion mit E-Plus noch mehr UMTS zur Verfügung.
Das Fazit für dieses Netz: Bei UMTS hat O2 ganz klar aufgeholt und ist mit dieser Geschwindigkeit von vorderen Plätzen nicht mehr wegzudenken.
Bei LTE wird die Sache für das kommende Jahr hochinteressant, denn durch den weiteren LTE-Ausbau sind auch durch die günstigen Discounter in den Städten preiswerte Tarife für die Kunden interessant. Da bleibt wirklich nur abzuwarten, wie sich die Sache im kommenden Jahr entwickelt. Das Gesamturteil liegt bei 2,83 % und ist damit auch befriedigend.
Vodafone im Handynetz-Test wieder auf Platz 2
Der Abfall auf Platz 3 im letzten Jahr war ein ziemlicher Schlag für den sonst ewigen Zweiten. Leider viel zu spät hatte Vodafone gemerkt, wie die bisherigen Bestandskunden wegliefen. Dies hatte zwei Gründe: Das UMTS- Netz war zu dünn, und LTE gab es leider nur gegen Aufpreis. Diese Fehler hat Vodafone nun beseitigt, um die Platzierung wieder zu verbessern, was den Leuten aus Düsseldorf auch ganz gut gelungen ist, denn die bisherigen Bestandskunden kamen plötzlich wieder zurück. In den großen Städten läuft UMTS sehr schnell, doch in ländlichen Gebieten hat E-Plus die Nase vorn. LTE wird weiter ausgebaut, wo bislang die Telekom ganz klar die Nase vorn hatte.
Das Fazit für dieses Netz: Vodafone hat sich den zweiten Platz redlich zurückerobert, denn das Netz ist wirklich schnell geworden. Luft nach oben ist aber noch möglich, allerdings erst im kommenden Jahr. Die Gesamtnote liegt bei 2,53 % und bedeutet ebenfalls befriedigend.
Telekom wieder bestes Netz im Computerbild Netztest 2015
Der alte Sieger ist auch der neue, auch wenn die Konkurrenz in verschiedenen Sachen sehr gut aufgeholt hat. Bei LTE ist die Telekom immer noch Klassenprimus, und nur das scheint bei den Leuten aus Bonn wichtig zu sein. Schnelligkeit heißt das Ziel, und das nach Möglichkeit überall. Bei UMTS ist die Telekom leider Schlusslicht, und als Ausweichmöglichkeit bleibt nur das langsame Edge im Schneckentempo. Für die Telekom ist und bleibt UMTS ein absolutes Auslaufmodell, wobei nur noch großen Wert auf LTE gelegt wird. Die Leute in Magenta arbeiten nach wie vor am Ausbau von LTE, um auch in den ländlichen Gegenden wieder Pluspunkte zu sammeln.
Das Fazit für diesen Anbieter: Die Telekom gewinnt ganz klar mit Abstand, denn sie baut LTE nicht nur weiter aus, sondern Funkmasten werden mit den schnellen Glasfaserkabeln integriert. Diesen Vorsprung muss man der Telekom neidlos anerkennen. Das Gesamturteil liegt mit 1,9 % bei gut.